Kurzbeschreibung:
Der Terroranschlag in Wien hat 2020 viele Fragen bezüglich Auslöser, Genese und Prävention solcher Taten aufgeworfen. Der Täter war ein in Österreich aufgewachsener junger Mann, der sich im Laufe seiner Adoleszenz radikalisiert hatte. Ob und wie wahrscheinlich eine solche Gewalttat auftritt, ist von Schutz- und Risikofaktoren abhängig. Ziel des Projekt RESET ist daher, Schutzfaktoren zu fördern sowie Risikofaktoren einzudämmen und zu reduzieren. Zu den Risikofaktoren zählen beispielsweise mangelnde Empathie und Affektregulation sowie Trauma(ta) in der Vorgeschichte. Das Projekt umfasst fünf Teilprojekte, die alle der Gewaltprävention, der Erleichterung der Inklusion und Integration, und der psychosozialen Unterstützung traumatisierter Menschen dienen.
Ziele:
- Die Risikofaktoren mithilfe eines psychosozialen Vorgehens in Form von Therapie (im Einzelsetting) und Gruppenangeboten (wie etwa psychodramatische Workshops mit mentalisierungsbasierten Rollenspiele) zu mildern.
- Schutzfaktoren wie Selbstwirksamkeit, Affektregulation, das Aufarbeiten der eigenen Traumata und die Förderung der Integration und Inklusion zu verstärken.
- Die Weitergabe von Gewalt durch Hilfe für die Opfer von Krieg und Gewalt zu unterbrechen.
- Das Verständnis für die Umstände der Gewaltbetroffenen mithilfe eines empathiebasierten Vorgehens zu fördern und Empathie bereits im Kindesalter aufzubauen, sodass Jugendliche bereits früh innere Widerstände gegen extremistische Verführungen aufbauen.
- Körperliche, familiäre, und psychologische Gewalt zu verhindern.
- Die im Zusammenhang mit traditionellen Frauen- und Männerrollen und religiösen Orientierungen stehenden Stereotype zu durchbrechen.
- Dem Gewaltkreislauf bzw. der Entstehung von physischer, emotionaler sowie genderspezifischer Gewalt entgegenzuwirken.
Methode:
Im Projekt RESET werden themenzentrierte Gruppen für Migrant*innen und Asylwerber*innen angeboten. Diese beinhalten jedenfalls Selbsterfahrung und können darüber hinaus auf Wunsch einzelner Teilnehmer*innen bzw. nach Empfehlung der Teilprojektleiter*innen von Psychotherapie im Einzelsetting begleitet werden.
Das Aspis Projekt RESET besteht aus fünf Teilprojekten:
- TP1 „Sport macht auch Frauen Spaß“: Frauen mit Asyl- und Migrationshintergrund werden bestärkt und ermächtigt
- TP2 „Männer verstehen, Frauen verstehen“
- TP3 „Kreativität und künstlerische Gestaltung in der Gruppe“: Ressourcenorientierte Gruppenarbeit
- TP4 „I, you, we: Let´s talk! Ein Workshop für interaktive Integration“: An Schulen werden Jugendliche für die Situation Geflüchteter sensibilisiert, dies geschieht u.a. mit „Role-Models“ mit und ohne Asyl- und Migrationshintergrund (Nähere Informationen)
- TP5 „Erlebnispädagogik für Jugendliche mit Fluchthintergrund“: Minderjährige mit Asyl- und Migrationshintergrund werden sozial und emotional gefördert
Zielgruppe: Die Zielgruppen werden je nach Projektteil definiert.
Laufzeit: 01.10.2021 – 31.12.2022
Kontakt: aspis@aau.at
Projektkoordinator: Ibrahim Bashimam